E.N.
Elementa Pamatforma
E.N. Elementa Pamatforma
2008
Wood, neon, cardboard, collage on MDF
216 x 416 x 384 cm
Project Space Ednica
Riga
E.N. Esprit Nouveau
2008
Collage sur papier
70 x 50 cm
Latvian Centre for Contemporary Art
Project Space Ednica, Riga
Project organised by Latvian Centre for Contemporary Art in collaboration with Showroom.
Curated by Egija Inzule
Davide Cascio Arbeit repräsentiert und kommentiert auf der einen Seite den Umgang mit dem postmodernen Kunstschaffensprinzip, auf der anderen einen ganz eigenen präzisen ästhetischen Umgang mit Geschichte, Literatur und Utopiekonzeptionen. Formal greifen seine Installationen auf die Sprache der Minimal Künstler der 60er Jahre zurück: klare geometrische Formen, das Nutzen von industriell und in Massen produzierbaren Materialien und Neonlicht. Auch Konzepte verschiedener gesellschaftlicher Konstrukte, Utopievorstellungen und das zitieren moderner wie auch pop-moderner Formsprachen gestalten die Formbasis seiner Arbeiten. Es sind Utopien, die im Zentrum der Auseinandersetzung stehen. Utopie ist für Cascio kein Ziel, kein ›No Place‹ sondern vielmehr eine Möglichkeit, die sich in den Gedanken abspielt. Davide Cascio spielt mit dem Sinnlichen, mit dem, was dem Menschen so nahe liegt. Ob Pin up girls aus den 50ern, Früchte, Landschaften oder andere Elemente aus den früheren Mode Magazinen, sie alle werden mit konstruktivistischen Formelementen vermischt und so auf ornamentale, graphische Ähnlichkeiten verwiesen. So schafft Cascio zwar nicht existierende aber durchaus vorstellbare Räume und Orte. Seine Architekturen werden vorwiegend in Gedanken gelebt. Sie bieten den Ansatz eines breiteren Verständnis von Seinsorten. Die Verbindung mit Literatur liegt demnach hier sehr nahe. Cascios Orte sind konstruktiv und symbolisch. Sie verweisen auf die zitierten literarischen Räumen, ob Luthers, Joyces oder auch die des Korans. Dies aber nicht im Sinne einer Illustration oder des Idealisierens, sondern durch freies kommentieren. In allen Fällen tauchen Denkmodelle auf, die einander unterstützen, wie auch gegeneinander ausgespielt werden können. Die Arbeiten Cascios basieren auf offensichtlichen Assoziationen aus dem eigenen Interessenskreis, Architektur und Design. Die mit unterschiedlichen Inhalten besetzte Themen und Sachverhalte werden in unterschiedlich ernsten Verbindungen zusammengebracht.
Egija Inzule
Prof. Dr. Antje von Graevenitz: "Huts and Temples on the Monte Verità - Symbols of selfdetermination".
Art historian Vita Banga:
"Marta Staņa. Idejas mājvieta".
Le Corbusiers Pavillon de L'Esprit nouveau 1925 in Paris präsentiert und als Kopie 1977 in Bologna errichtet gilt als Grund- und Ausgangslage der Ausstellungen in Basel, Bologna, London und Riga. Für jede Ausstellung modifiziert wird die Idee eines wachsenden modularen Raums über Assoziationen ortspezifisch umgesetzt. In der nichtmodernen Architekturlandschaft Lettlands gilt die Architektin Marta Stana (1913-1972) zu deren wenigen Repräsentantinnen. Vorwiegend das moderne, simple, modulare Denken und die gebauten Sommerhäuser in denen die Symbiose zwischen Innen und Aussen als Grundlagen ihrer Gebäude gelten, sind für die Arbeit in Riga von Bedeutung. Die Assoziative Ebene liegt bei Le Corbusiers ›Cabanon‹ und weiterhin die Idee einer Behausung, die mit der Natur am nähesten verbunden ist. Beispielsweise die Architektur auf dem Monte Verita. Um diese Verbindungen und Themen zu erläutern und zu vertiefen sind die Kunstwissenschaftlerinnen Vita Banga und Prof. Dr. Antje von Graevenitz eingeladen im Rahmen der Ausstellung zwei Vorträge zu halten.
Egija Inzule